Herbst 2019

Wie geht's denn so?

Gesundheit und Wohlbefinden in Tiergarten-Süd
Das Mehrgenerationenhaus Villa Lützow, befragte 2019 in Zusammenarbeit mit dem Projekt BOULEVARD POTSDAMER und dem Bezirksamt Mitte von Berlin, Menschen aller Altersgruppen und Lebenslagen zu Gesundheit und Wohlbefinden in Tiergarten Süd.

Worum ging es?
Was fördert das Wohlbefinden im Stadtteil? Welche Orte und Angebote helfen dabei, sich selbst gesund zu erhalten? Welche Angebote sind super? Was fehlt in unserem Kiez? Wie muss Tiergarten Süd sein, damit man sich hier wohlfühlen und gesund bleiben kann?

Alle Menschen, die hier in Tiergarten Süd leben und/oder arbeiten, waren eingeladen, sich an einer Online-Umfrage zu beteiligen.

Wie geht es weiter?
Die Ergebnisse wurden Anfang Dezember im MGH Villa Lützow präsentiert. Sie können die Ergebnisse hier als pdf download einsehen.

Hintergrundinformationen
Mit dem Projekt “Gesundes Berlin Mitte” wollte das Bezirksamt die Gesundheitsversorgung zukunftssicherer gestalten. Der Bezirk war darüber hinaus eine von 84 Kommunen, die sich im “Gesunde Städte-Netzwerk” engagierten.

Gesundheit und Wohlbefinden
Um die Gesundheit und das Wohlbefinden in Tiergarten Süd in späteren Schritten zu fördern wollten wir zunächst analysieren, wodurch sie das Leben der Menschen bestimmen, wodurch sie ihrem Empfinden nach behindert werden, was für sie erstrebenswert wäre und wie sie selbstwirksam dafür etwas tun können. 

Gesundheit und Wohlbefinden werden unter anderem durch Faktoren beeinflusst, die mit dem unmittelbaren Lebensumfeld im Stadtteil zu tun haben. Dazu gehören soziale Kontakte, Grünflächen, Aufenthaltsqualität, Sicherheitsgefühl, Infrastruktur und Bebauung. Dementsprechend können gut funktionierende infrastrukturelle, soziale, räumliche und institutionelle Strukturen dazu beitragen, dass sich die Tiergarten Süd lebenden und arbeitenden Menschen in einer Umgebung aufhalten, die ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden stärkt. 

Doch während Gesundheit gemessen sowie durch gesunde Ernährung und Bewegung hervorgerufen und gefördert werden kann, ist Wohlbefinden ein subjektiver Indikator, der auch psychosomatische Komponenten und Faktoren wie Lärm, Verkehr, Bewegungsmöglichkeiten, Nachbarschaft und Integration befördert oder behindert werden. 

Deshalb war es für unsere Erhebung die Partizipation wichtig, um die Ressourcen der Menschen als als Erkenntnisfaktor mit einzubeziehen. „Wie geht’s denn so?“ wählte deshalb eine mehrperspektivische Herangehensweise, die verschiedene Säulen beinhaltete und somit verschiedene Gruppen im Quartier für eine Bedarfsanalyse erreichen sollte.

Säule Online-Befragung
Die Online-Befragung zielte besonders auf die Gruppe der Anwohnenden, die in sozialen Medien und Gruppen im Kiez aktiv sind, sich im Kiez bewegen, aber nicht unbedingt in den sogenannten Kiezorten aktiv oder präsent sind. Angesprochen wurden sie über soziale Medien und online-Plattformen im Kiez. 

Außerdem sollten auch die Menschen erreicht werden, die den Kiez als Arbeitende erleben. Auch ihre Antworten zu ihrem Wohlbefinden im Kiez war von Interesse, denn dies fördert eine positive Einstellung zur Arbeitsumgebung, in der sie sich den Großteil ihres Tages aufhalten. Dies wiederum kann in einem höheren Interesse an die Arbeitsumgebung münden und so das Gefühl von Anonymität zwischen den gesellschaftlichen Gruppen verringern.

Säule Lokale, partizipative Bedarfserfassung der subjektiv empfundenen Gesundheitssituation und des Wohlbefindens der Anwohnerschaft
Wir suchten fünf verschiedene Gruppen auf und machen mit ihnen eine sogenannte Kiezerkundung. Die Gruppen sollen in ihrer Gesamtheit die Bevölkerung des Kiezes annähernd widerspiegeln.

 

Die Kiezerkundungen bedienten sich kreativer und assoziativer Techniken, um die Bedarfserhebung stichpunktartig zu dokumentieren. Durch diese Techniken sollten Antworten der beteiligten Menschen erreicht werden, ohne zu viel inhaltliches vorzugeben. Im Anschluss an diesen Teil der Kiezerkundung wurde in jeder Gruppe ein kurzes Gruppeninterview angeboten, um weitere Gedanken, Anregungen und Bemerkungen aufzunehmen

Säule Kiezspaziergang
Es fand ein Kiezspaziergang statt, zu dem die gesamte Bevölkerung in Tiergarten Süd eingeladen wurd. Bei dieser Gelegenheit wurden bis zu fünf Orte / Einrichtungen vorgestellt, die sich bei den vorangegangenen Erhebungen entweder als vorbildlich oder problematisch herausgestellt hatten.

Öffentliche Präsentation
Eine niedrigschwellige öffentliche Präsentation des Projekts „Wie geht’s denn so?“ fand am 6. Dezember im Rahmen des Wintermarktes im Mehrgenerationenhaus „Villa Lützow“ statt. Die Präsentation zeigte die Vorgehensweise, die Ergebnisse und dokumentierte fotografisch die Gruppenprozesse und den Kiezspaziergang.

Außerdem wurden die Handlungsempfehlungen vor- und zur Diskussion gestellt. So gab auch dieser Teil des Projektes der Bevölkerung die Gelegenheit zur Partizipation. Wir erhofften uns auch an dieser Stelle Stimmen zu sammeln, die bisher vielleicht noch gar nicht in Erscheinung getreten waren.

Wie geht's denn so - Abschlussdokumentation

163 Seiten – alle Graphiken